2. Weltkrieg - Die Zerstoerung Neuenburgs
* Vom 9. bis zum 13. Juni 1940 erfolgte die grosse Beschiessung der Stadt mit Artillerie - es war die erste deutsche Stadt an der Westfront. Kein Neuenburger kam zu Schaden, da die Bevoelkerung zuvor evakuiert wurde. Der Britzinger Bauerndichter Fritz Traeris schrieb: "Wieder isch s Fruehlig gsi, im Chriegsjohr 1940. I glaub, s isch ende Mai gsi. Wi Lauffueuer isch s dur unser Doerfli am Schwarzwald-rand gange: D Neuberger choemme zu uns hintere! Ebbe n e Stund spoeter sin se a zfahre chu, mit Ochs un Chueh, mit Sack un Pack un mit hochgladene Waege. No im Vormittag isch e Militaerlastwage chu un het e bar Stueckli Vieh brocht. Bi unserer Chilche sin si abglade un vu ihre Bsitzer abgeholt worde......*
Das "Weisse Kreuz“ brennt
Am 09. oder 10. Juni wurde das "Weisse Kreuz" ein Raub der Flammen. Ein mutiger Zeitzeuge hat die Zerstoerung Neuenburgs dokumentiert. Seine Nachkommen haben die Fotos dem Stadtarchiv zur Verfuegung gestellt. Das alte "Weisse Kreuz" stammte vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Wer es wann genau erbaut hatte ist noch nicht bekannt.
Siehe auch: http://www.badische-zeitung.de/neuenburg/machtlos-sahen-die-buerger-zu--31935657.html
* ...Ein Brief des "Brückenkommandanten" vom 1. Januar 1944 vermittelt einen Einblick in die damalige Situation an der Neuenburger Rheinbrücke: "Nun liegt unsere Kompanie am Rhein bei Neuenburg, dort wo sich jener kleine Brückenkopf auf das elsässische Gebiet hinausstreckt. Man hat mir den würdevollen Namen ’Brückenkommandant’ an den Hals gehängt und dafür habe ich unterzeichnet, dass ich unter Aufbietung aller Kräfte die hiesige Rheinbrücke, die jetzt bereits unter Artilleriefeuer liegt, sprengen werde, jedoch erst, nachdem der letzte Soldat das jenseitige Ufer verlassen hat."
Von November 1944 bis Februar 1945 stand die Rheinbrücke dann unter starkem Beschuss. Die "Donnerkeile", die im Herbst 1944 nordöstlich von Lyon starteten, setzten dem Bauwerk stark zu. Die Thunderbolt P 47 hatte eine Reichweite über 1000 Kilometern und erreichte eine Geschwindigkeit von fast 700 Stundenkilometern. An ihren Tragflächen hatte sie acht Maschinengewehre und zwei 227-Kilo-Bomben. Am 12. Dezember 1944 wurde die Brücke von zwei Bomberverbänden mit je 32 Flugzeugen angegriffen. Ein weiterer größerer Kampfverband nahm die Brücke am 22. Januar 1945 unter Beschuss.